Terrasse macht Schule
Volksschule und Mittelschule Leopold-Kohr-Straße, Wien
Transdanubien nennen die WienerInnen die Bezirke nördlich der Donau. Was nach einer Welt jenseits urbaner Entwicklung klingt, ist in Wirklichkeit eine städtebaulich relevante Gegend mit reger Bautätigkeit. Im Stadtteil Kagran, zwischen Gewerbepark, Wohnneubauten und Ostbahn, bildet unsere Volks- und Mittelschule an der Leopold-Kohr-Straße einen neuen Eckpfeiler in der städtischen Entwicklung. Mit einem urbanen Vorplatz sowie Spiel- und Sportflächen, die auch von den BewohnerInnen in der Umgebung genutzt werden können, bereichert die Schule die Nachbarschaft. Die großzügigen, überdachten Gemeinschaftsterrassen verwandeln die Fassade in einen vertikalen Garten und bilden in der Ganztagesschule einen wichtigen, ganzjährig gut nutzbaren Ort für Lern- und Freizeit.
Details
Fotografie
David Schreyer
Auftraggeber
Stadt Wien
Status
Realisiert
NGF
10.019 m²
Es braucht nur zwei skulpturale, spiegelnde Brücken in der Mitte der Schule, und diese wird zu einem ganz besonderen Raum, der Lust auf Entdecken und ganz viel Bewegung macht. Dieses zentrale Atrium gibt Orientierung und ist der gemeinsame Treffpunkt in der Schule. Auf allen Ebenen gibt es direkten Zugang zu den großen, vorgelagerten Terrassen. Im Erdgeschoß genießen die Kinder und Jugendlichen beim Mittagessen oder in der Bibliothek durch raumhohe Fenster den Ausblick in den Schulgarten.
»Die Mitte der Schule ist ein lebendiges Bindeglied zu den Bildungsclustern. Als großes Atrium bekommt dieser zentrale Bereich eine besondere räumliche Qualität. Die verspiegelten Brücken ergänzen den Raum mit einem spielerischen Gestaltungselement.«
Christian Ambos, Franz&Sue-Partner
Klasse Terrasse
Jedes der Bildungscluster ist zirkulär aufgebaut und bekommt von mehreren Seiten Tageslicht. Bildungsräume und offene, multifunktionale Buchten wechseln sich ab. Zusätzlich steht jedem Cluster direkt davor auf der eigenen Terrasse viel gedeckter Freiraum zur Verfügung. Hier können sich die Kinder ihre Lieblingsplätzchen suchen und auch immer wieder Neues an ihrer Schule entdecken. Einschnitte und Öffnungen geben vielfältige Blickbeziehungen zwischen den Ebenen und verbinden diese. Durch die geschoßhohen Stahlseilnetze bleiben die Terrassen gesichert und transparent - im Lauf der Zeit wird wilder Wein daran emporranken. Dahinter prägt naturbelassenes Lärchenholz die Fassade, die durch den Einfluss der Witterung allmählich eine silbergraue Patina erhalten wird.
»Die großen Terrassen erweitern das Raumangebot nach draußen. Hier gibt es richtig viel Platz zum Lernen, Spielen und Austoben im Freien – mit der Rutsche im ersten Obergeschoß sogar samt direkter Verbindung in den Garten.«
Edin Hadžović, Franz&Sue-Projektleiter
Gartenseite und Stadtseite
Über große Treppen und eine Rutsche gelangen die SchülerInnen auch von den oberen Ebenen schnell in den Schulgarten. Ein Teil des der Spiel- und Sportflächen ist abends und an Wochenenden frei zugänglich. Der Quartiersplatz vor der Schule ist ein erster Baustein für mehr städtische Aufenthaltsqualität in dem Grätzl. Die beiden abgesenkten Sporthallen, die den Eingang seitlich flankieren, sind außerhalb der Schulzeiten extern nutzbar.
Auftragsart
offener einstufiger Wettbewerb
Auftraggeber
Stadt Wien
Realisierung
2021-2023
BGF
11.551 m²
Auftragsumfang
Generalplanung
Ort
Wien, Österreich
Status
Realisiert
Planung
2020-2021
NGF
10.019 m²
MitarbeiterInnen
Edin Hadžović (PL), Friederike Dammaß (PL), Anita Bartos, Diana Jarincikova, Leire Azkarate, Thomas Karl, Judith Mayr, Sophie Wiedemann, Johannes Tiefenthaler, Darija Gunitzberger, Kübra Inal, Jonas Kunzelmann, Ajdin Vukovic
Statik
Petz
Bauphysik
IBO
Thermische Gebäudesimulation
Jung
Gebäudetechnik
Zencon
Landschaftsplanung
EGKK
Brandschutzplanung
Hoyer Brandschutz
Fotografie
David Schreyer