Wohnbasis Alpha 11
Generationenwohnungen
in Simmering, Wien
Eine extrem heterogene Bebauung prägt die Umgebung der Gasometer in Wien-Simmering. Gewerbe- und Bürobauten stoßen auf vorstädtische Strukturen. Die Stadtautobahn A23 mit ihrer Auffahrt dominiert das Gebiet. In diesem schwierigen städtebaulichen Umfeld steht die neue Wohnbasis Alpha 11.
Details
Fotografie
Kurt Kuball
Auftraggeber
Kallco Development GmbH
Status
Realisiert
NGF
7.670 m²
Baukosten
9,7 Mio. €
Da es keine brauchbaren städtischen Strukturen gab, die es sich zu übernehmen lohnte, orientieren sich der lang gestreckte Riegel und die Stadtvilla zum zukünftigen großen Park, der bereits in Teilbereichen angelegt ist. Der Name ist Programm – die Häuser mit den 90 Wohneinheiten sind die erste Basis für einen künftigen städtisch funktionierenden Stadtraum mit hoher Freiraumqualität.
»Der Science-Fiction-Titel ›Alpha 11‹ ist unser ironischer Projektspitzname.«
Gute Aussichten
Der künftig stark befahrenen Straße zeigt das Gebäude freundlich, aber zurückhaltend seine Lochfassade. Zum Park öffnet sich die Wohnbasis über die gesamte Länge. Loggien und Balkone begleiten die Wohnungen westseitig über die gesamte Fassade. Aus allen hier angeordneten Räumen tritt man direkt ins Freie. Der Wohnraum öffnet sich großzügig zum Grün hin. Teilbereiche sind gerade so breit, dass Topfpflanzen gut Platz finden und ein Stehcafé möglich ist, jede Wohnung hat dazu aber auch einen tiefen Balkon für einen Esstisch. Diese Freiraumfassade funktioniert als starkes Grundgerüst und lässt den BewohnerInnen alle Möglichkeiten der persönlichen Gestaltung offen.
»Unsere Pionierleistung ist, dass wir an einem Unort Identität und Intimität erreicht haben.«
Alt und Jung unter einem Dach
Von Planungsbeginn an waren wir mit Kallco als Projektentwickler in intensiver Diskussion darüber, wie ein Haus für mehrere Generationen, das insbesondere die Altersgruppe 55+ mitdenkt, gut funktionieren kann. Für eine ausgeglichene Durchmischung von Alt und Jung, Familien und Singles, GutverdienerInnen und Menschen mit knappem Budget gibt es eine große Anzahl unterschiedlichster, möglichst beiläufig im Gebäude verstreuter Wohnungsgrößen. Die geschickte Kombination von Spännererschließung und Mittelgangsystem lassen in diesem Projekt eine große Anzahl an Grundrissvarianten ohne konstruktive Nachteile zu. Es ist möglich, die Wohnungen in kurzer Zeit ohne viel Aufwand umzugestalten, ob nun barrierefrei, für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Einschränkungen oder eben für alle Veränderungen, die das Leben so bringt: Kinder kommen und gehen, Partnerschaften verändern sich, ein neuer Beruf verlangt nach einem Arbeitsplatz zu Hause, Pflege der Eltern braucht neuen Platz.
»Unsere Grundrissvarianten können auf die Veränderungen des Lebens reagieren.«
Extrem flexibel
Um die Bauzeit zu verkürzen und eine große Flexibilität im Wohnungsinneren für spätere Wünsche zu ermöglichen, wurde das Gebäude in Stahlskelettbauweise mit aussteifenden Stahlbetonelementen und einer maximalen Anzahl an Wänden in Leichtbauweise errichtet.
In den einzelnen Einheiten kann so auf die Wohnbedürfnisse, die sich im Laufe des Lebens ändern, einfach reagiert werden. Und das, was in der eigenen Wohnung nicht möglich ist, kann in den kleinen Einheiten, die als Büro oder Praxis dienen können, möglich gemacht werden. Die größeren Wohnungen sind durchgesteckt und erhalten Morgen- und Abendsonne.
»Das gesamte Projekt wurde frei finanziert umgesetzt, trotzdem konnten mit qualitativem Material und hochwertiger Ausstattung die hohen Auflagen des geförderten Wohnbaus erfüllt werden.«
Villa im Wohngebiet
Die Stadtvilla ist der kleine Bruder des lang gestreckten Riegels. Gebaut mit der gleichen Materialfamilie zeigt sich die Fassade trotzdem in einer eigenständigen Sprache. Im Inneren sind die Mietwohnungen in klassischen Grundrissen organisiert. Alle Wohnungen sind zweiseitig orientiert.
Auftragsart
Direktauftrag
Auftraggeber
Kallco Development GmbH
Realisierung
2012–2013
BGF
13.900 m²
Auftragsumfang
Entwurf bis zur Einreichung, Leitdetailplanung, KO
Ort
Wien
Status
Realisiert
Baukosten
9,7 Mio. €
Planung
2010–2011
NGF
7.670 m²
MitarbeiterInnen
Tanja Gombotz (PL), Thomas Karl (PL), Johannes Paar, Luna Perschl, Julija Sutko
Statik
DI Alexander Katzkow & Partner
Bauphysik
DI Alexander Katzkow & Partner
Landschaftsplanung
Kandl Freiraumplanung
Brandschutzplanung
DI Eugen-Michael Pausa
ÖBA
Architekt Thomas Kreiner
Fotografie
Kurt Kuball