Stadthausskulptur

Neubau Rathausstraße 1, Wien

An einem städtebaulich besonders sensiblen Standort in Wien soll das nicht mehr verwertbare Bestandsgebäude ersetzt werden. Wie ergänzt man die Baulücke an der Kreuzung 2er-Linie Josefstädter Straße mit Nähe zum Rathaus, Parlament und mit wichtigen Blick aus der Josefstadt bis auf den Stephansdom zeitgemäß richtig?

Details

Auftraggeber

Wien Holding GmbH

Status

Idee

NGF

19.000 m²

Auszeichnungen

3. Preis

Das Gebäude entwickelt sich typologisch aus dem historischen Block zu einem skulpturalen Stadthaus. Die städtebauliche Sonderstellung am Knickpunkt der 2er-Linie und der Einmündung der Josefstädter Straße wird durch seine signifikante Form hervorgehoben und schafft somit Identiät. Durch die Staffelung der Baukörper wird die Belichtung der Nachbargebäude gewährleistet.

Freiräume und Sondernutzungen

Besondere Bedeutung gewinnen die Ebenen zwischen den semitransparenten Körpern, beginnend im Erdgeschoß mit einer Maximierung der Freiflächen, welche durch die Ergänzung von frequenzbringenden Nutzungen wie einem Café oder kleineren Geschäftseinheiten profitieren können. Im transparenten vierten Obergeschoß entsteht mit der Stadt-Terrasse ein hochwertiger öffentlicher Freiraum unter dem Aspekt der Fitness für alle Altersgruppen. Im neunten Obergeschoß befindet sich ein zweites Terrassengeschoß, welches aufgrund seiner Höhenlage bereits einen 360-Grad-Blick bietet und für entsprechend attraktive Nutzung wie etwa einer Loungebar prädestiniert erscheint. Auf den Platz- bzw. Terrassenebenen ist angesichts der historischen Funktionen (Kino und Markthalle) und der besonderen Lage eine zumindest partielle kulturelle bzw. gastronomische Nutzung wünschenswert. Der Supermarkt und weitere Verkaufsflächen, welche keinen unmittelbaren belebenden Beitrag auf Erdgeschoßniveau leisten können, werden mit einer attraktiven Erschließung im Untergeschoß angeordnet.

Gebäudehülle

Die Ausbildung einer monotonen Bürofassade in Form einer Vollverglasung oder von Fensterbändern erscheint nicht als angemessene Antwort im stadträumlichen Umfeld. Der Wechsel aus geschoßhohen Fixverglasungen und geschlossenen Paneelen orientiert sich an den umgebenden Gründerzeitgebäuden. Durch die Tiefenwirkung der Elemente und ihre Materialität. Durch den Wechsel aus glatten und rauen, glasfaserverstärkten Betonplatten entsteht ein rhythmisches Fassadenbild, welches auch für andere Nutzungen (z. B. Wohnungen, Ordination) denkbar ist und einen Beitrag für ein langfristig nachhaltiges Gebäude leistet. Der Sonnenschutz ist aufgrund der hohen Windlasten und zur Vermeidung einer aufwendigen Doppelfassade im Scheibenzwischenraum angeordnet. Der Verglasungsanteil wurde hinsichtlich Überwärmung und Energieeffienz auf ein sinnvolles Maß begrenzt und kann entsprechend der Orientierung variieren. Als Ergänzung zur kontrollierten Be- und Entlüftung stehen den NutzerInnen Klappflügel innerhalb der geschlossenen Elemente zur indivduellen Bedienung zur Verfügung.

Grundriss Erdgeschoß

Grundriss Obergeschoß 2

Grundriss Obergeschoß 3

Schnitt

Lageplan

Index/Count
Auftragsart

EU-weit offener, zweistufiger Wettbewerb

Auftraggeber

Wien Holding GmbH

BGF

23.500 m²

Ort

Wien

Status

Idee

Planung

2013

NGF

19.000 m²

MitarbeiterInnen

Caro Berger

Auszeichnungen

3. Preis

Landschaftsplanung

idealice