Im Grätzl auf ein Bier!
Bistro und Bar „Die Schwemme”, Wien

Jahrzehntelang stand das kleine Gassenlokal im denkmalgeschützten Haus in der Marokkanergasse leer. Die Wirte, die um die Ecke erfolgreich das legendäre Gasthaus Gmoakeller betreiben, lugten beim Vorbeigehen immer wieder durch die Scheiben. Eines Abends taten sie dies gemeinsam mit uns, und wir philosophierten darüber, wie das ideale Grätzl-Beisl gestaltet sein müsste, damit wir uns darin wohlfühlen.
Aus unseren Diskussionen und Überlegungen heraus ist mit der „Schwemme“ ein Lokal entstanden, das mit seinen nur 56m² Nutzfläche so klein ist, dass man sich darin schon allein räumlich näherkommen muss.
Details
Fotografie
Andreas Buchberger
Auftraggeber
Alexander und Sebastian Laskowsky
Status
Realisiert
NGF
56 m²

»Ein gutes Beisl lebt: Gemeinsam trinken, plaudern, lachen, eng sitzen, mit anderen sein!«

Wertvolle Materialien
Markant ist die lange Schank — dahinter bereitet der Koch die Speisen frisch zu und lässt sich dabei über die Schulter schauen. Mittags essen an der Theke die Gäste, abends diskutieren hier die BesucherInnen des nahen Akademietheaters und Konzerthauses ihre Eindrücke, oder flüchtige Bekannte kommen über das neue Craft Beer ins Reden. Freunde rücken an den paar Tischchen zusammen, verbunden durch eine lange Bank und genügend Hocker.
Die Einrichtung ist unaufdringlich, aber von spürbar wertigen Materialien geprägt: Die Wand ist mit grauen, in Spanien handgemachten Fliesen versehen, ornamentale, flaschengrüne Zementfliesen schmücken den Boden, Hängeleuchten aus der bayerischen Manufaktur Lumisol spenden warmes Licht. Das gesamte Interieur stammt von einem lokalen Tischler, der dazu Eiche-Vollholz verwendet hat.
»In einem derart kleinen Lokal ist jeder Zentimeter wertvoll.«
Barbara Hohensinn, Franz&Sue-Projektleiterin


Technisch komplex
Alle erforderlichen Gläser hängen über der Schank. Das spart nicht nur Platz, sondern gibt dem Bistro auch eine ganz eigene Eleganz. Technisch war der im Zeitraum von Juni bis September 2016 realisierte Umbau durchaus komplex. Alle Veränderungen in dem denkmalgeschützten Haus haben wir in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt geplant. Eine Herausforderung war der Einbau der erforderlichen Gastro-Lüftung in das Gebäude, die nicht wahrnehmbar sein durfte. Für gute, frische Zuluft wurde ein Luftbrunnen in den Innenhof gegraben, ein bestehender Waschküchen-Kamin konnte schlussendlich für die Abluft genutzt werden.
»Die angeleuchteten Gläser strahlen und funkeln am Abend wie Kristallluster.«
Auftragsart
Direktauftrag
Auftraggeber
Alexander und Sebastian Laskowsky
Realisierung
2016
Auftragsumfang
Generalplanung und ÖBA
Ort
Wien
Status
Realisiert
Planung
2015
NGF
56 m²
MitarbeiterInnen
Barbara Hohensinn (PL), Karin Brandstötter
Statik
DI Margarete Salzer
Bauphysik
KPPK
Gebäudetechnik
Zencon
Fotografie
Andreas Buchberger