Aus Spital wird Schule
Sanierung und Umbau des Orthopädischen Spitals Gersthof
Noch befindet sich das hundert Jahre alte Orthopädische Spital Gersthof im Dornröschenschlaf. Mitten in einem Park im 18. Bezirk gelegen wartet es darauf, wachgeküsst zu werden. Statt das denkmalgeschützte Gebäude in Eigentumswohnungen umzufunktionieren, sanieren wir es mit der Bundesimmobiliengesellschaft und schaffen eine Schule mit 23 Klassen und vielen Freibereichen für offenes Lernen.
Bewegte Geschichte
1926, im späten Jugendstil, eröffnete das Gebäude erstmals seine Pforten als „Frauenklinik Gersthof“ für Angestellte der Wiener Kaufmannschaft. Nur wenige Jahre später erwarb sie der Orden der Barmherzigen Brüder und wandelte sie in eine allgemeine Krankenanstalt, das St.-Augustinus-Krankenhaus, um. Während des Zweiten Weltkrieges kam es jedoch zum Zwangsverkauf an die Gemeindeverwaltung und zu einer Zwischennutzung als Militärspital. Erst in den letzten Kriegsjahren wurde der Standort wieder als Frauenklinik geführt, dieses Mal hielt die Nutzung bis in die 70er-Jahre an. Der Geburtenrückgang und die damit einhergehende geringere Auslastung zwangen die Betreiber, die Frauenklinik in das Orthopädische Krankenhaus der Stadt Wien umzuwandeln. Als dieses war es bis Mai 2019 in Betrieb – dann übersiedelte die Abteilung ins neu errichtete Krankenhaus Nord.
Behutsame Umgestaltung
Was nun tun mit einem Krankenhaus, das als solches ausgedient hat? Lange waren Eigentumswohnungen im Gespräch, für die das denkmalgeschützte Gebäude umgebaut werden sollte. Die Bundesimmobiliengesellschaft hat sich dann jedoch dem Projekt angenommen und einen Architekturwettbewerb für den Umbau in eine Schule ausgeschrieben. Diesen haben wir 2020 gewonnen und arbeiten seitdem daran, das Gebäude auf behutsame Weise in eine zeitgemäße Schule mit abwechslungsreichen Freiräumen umzubauen.
Blick in die Zukunft
Wie diese Transformation gelingen kann? Statt dem historischen Bestand die Struktur einer typischen modernen Clusterschule aufzusetzen, entwickeln wir das Potential dieser charmanten Architektur mit ein paar gezielten Eingriffen weiter. Wir schaffen dezentrale Pausenzonen, die schlecht belichtete Mittelgang-Typologie öffnen wir mit Durchbrüchen der Innenwände für verglaste Türen und Nischen. So entsteht aus dem denkmalgeschützten Bestand eine moderne Schule mit hohen Aufenthaltsqualitäten.