Lasst es uns probieren!

Umbau zum neuen Bürostandort mit Betriebskindergarten, Wien

Als einer der größten Immobilienentwickler Österreichs eines Tages mit einem ungewöhnlichen Auftrag auf uns zukam, mussten wir nicht lange überlegen. Für sein neues Büroquartier hatte er die Idee, ein leeres Haus zu adaptieren und dort eine temporäre, moderne Arbeitswelt einzurichten. Ein Ort zum Ausprobieren von offenen Räumen und kooperativen Arbeitsweisen, um herauszufinden, ob dieses Modell in seinem Unternehmen funktioniert. Eine Herangehensweise, mit der unser Architekturbüro jede Menge anfangen kann.

Details

Fotografie

Andreas Buchberger

Status

Realisiert

NGF

2.430 m²

»Aus einem alten, leer stehenden Bürohaus schaffen wir mit effizienten Mitteln eine temporäre moderne Arbeitswelt.«

Raum für Teamarbeit

In einem sehr engen Zeitkorsett und mit überschaubarem Budget gingen wir in medias res. Da wir als Architekturbüro grundsätzlich kooperativ arbeiten und das Ideen-Ping-Pong mit dem Auftraggeber schätzen, erarbeiteten wir gemeinsam mit der Geschäftsführung rasch einen Projektplan. Das gesamte gestalterische Konzept reflektiert den modernen Managementansatz des Unternehmens, der auf einer dynamischen, kommunikativen und teamorientierten Arbeitsweise beruht.

»Das Büro soll den zeitgemäßen Managementansatz widerspiegeln: dynamisch, teamorientiert und kommunikativ.«

Offen, dynamisch, kommunikativ

Das ursprüngliche Bürohaus in der Wiener Innenstadt wurde seit dem Zweiten Weltkrieg immer wieder grundlegend umgebaut. Unser erster Schritt bestand darin, die stark verschachtelten Raumstrukturen der Geschoße zu bereinigen, um luftige und kommunikative Räume zu ermöglichen. Eine neue interne Stiege verbindet die Ebenen. Auf jedem Geschoß befindet sich eine Abteilung, die moderne, lebendige Arbeitswelten nach den NutzerInnenwünschen immer etwas anders interpretiert. Eine besonders fortschrittliche Geste des Unternehmens ist der Betriebskindergarten, den wir in den unteren beiden Geschoßen errichtet haben. Für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter gibt es einen geschützten fixen Arbeitsplatz. Allerdings nur so groß, wie es der Arbeitsschutz mindestens fordert und ohne Türen, damit alle eine Idee haben, was im Team Thema ist. Dafür konnten wir die gemeinschaftliche Kommunikationsfläche maximieren. Jede Ebene ist individuell gestaltet, jedoch mit den gleichen Versatzstücken: eine Teeküche, die bei Bedarf mit einer Schiebewand schnell zugemacht werden kann, große Tische für Meetings oder die Mittagspause sowie Nischen für kleine Besprechungen. Ein stimmiges Licht- und Farbkonzept und qualitätsvolle Tischlermöbel runden das Ganze ab.

»Eine besonders fortschrittliche Geste des Unternehmens ist der gemeinsame Betriebskindergarten.«

Work in progress

Unser Konzept hat sich am Ende schneller bewährt als gedacht – die Organisation und das Team waren mit dem Büro so zufrieden, dass sie es nach kurzer Zeit an einem fixen Standort nochmals und diesmal langfristig umsetzten. Die frei gewordenen Bürogeschoße werden im Moment von Instituten der Universität für angewandte Kunst genutzt. Ein geglücktes Experiment auf allen Ebenen.

Grundriss Obergeschoß 4

Grundriss Obergeschoß 5

Index/Count
Auftragsart

Direktauftrag

Realisierung

2016

Auftragsumfang

Gesamte Planung

Ort

Wien

Status

Realisiert

Planung

2015–2016

NGF

2.430 m²

MitarbeiterInnen

Carina Keller (PL), Anna Ladurner, Dieter Fellner

Statik

KPPK

Bauphysik

KPPK

Brandschutzplanung

Norbert Rabl

Kostenmanagement

Atelier 23

Fotografie

Andreas Buchberger