Die hängenden Gärten von Donaustadt

Volksschule und Mittelschule, Wien

Wettbewerbsgewinn

Transdanubien nennen die WienerInnen die Bezirke nordöstlich der Donau. Was nach einer Welt jenseits urbaner Entwicklung klingen mag, ist in Wirklichkeit eine gut angebundene, städtebaulich relevante Gegend. Im Stadtteil Kagran zum Beispiel, zwischen Gewerbepark, Ostbahn und Industrie, wird mit einer neuen Schule, einem grünen Erholungsgebiet und Wohnneubauten ein öffentlicher Treffpunkt im Viertel entstehen. Wir tragen dazu mit unserem Entwurf für die Volksschule und Mittelschule an der Leopold-Kohr-Straße bei, der vielfältige Plätze für Stadt und SchülerInnen schafft. Die zentralen Gemeinschaftsterrassen verwandeln die Fassade in einen vertikalen Garten und bilden eine kommunikative Brücke zwischen Lern- und Freizeit.

Details

Auftraggeber

Stadt Wien

Status

In Bearbeitung

NGF

10.200 m²

Baukosten

26,5 Mio. €

Auszeichnungen

Wettbewerbsgewinn

»Im zentralen Bereich der Schule entsteht über alle Geschoße, sowohl innen als auch außen, der gemeinsame Treffpunkt.«

Die hängenden Gärten von Donaustadt

Heute sind die alltäglichen Anforderungen an SchülerInnen und Eltern differenzierter und anspruchsvoller geworden, umso notwendiger sind Maßnahmen wie die Ganztagsbetreuung. Wir setzen uns als ArchitektInnen das Ziel, dass sich Kinder ihre Räume zum Lernen, Bewegen, Pausieren, Kreativsein und Spielen aneignen können, sich darin wohlfühlen und die dort verbrachte Zeit als bereichernde Erfahrung wahrnehmen. Deswegen haben wir der lebendigen Mitte der Schule viel Raum zum Atmen gewidmet. Der innere Kern mit den Kreativräumen und Kommunikationszonen verbindet die Bildungscluster auf beiden Seiten und wird so zum Ort der Begegnung. Direkt anschließend öffnen sich die Geschoße zu den großen begrünten Terrassen mit Blick auf den Schulgarten, die versetzte Struktur der Ebenen lädt zum Sehen und Gesehenwerden ein. Auch im Erdgeschoß genießen die Kinder und Jugendlichen beim Mittagessen oder in der Bibliothek durch raumhohe Fenster den Ausblick auf die Natur.

»Die Raumqualität wird vor allem durch große Übersichtlichkeit, klare Einteilung der Funktionsbereiche und gute Belichtung geprägt. Stimmige Übergänge zwischen Innen- und Außenraum erleichtern den SchülerInnen die Aneignung und altersgerechte Nutzung dieser Räume.«

Aus dem Juryprotokoll zum Wettbewerb

Kreuz und quer und rundherum

Jedes der Bildungscluster ist zirkulär aufgebaut und bekommt durch die transparenten Zwischenräume von allen Seiten Tageslicht. Statt Klassen und engen Gängen setzen wir abwechselnd Bildungsräume und multifunktionale Buchten ein, bei schönem Wetter steht jedem Cluster eine Freiklasse auf der eigenen Terrasse zur Verfügung. Wir wollen die Kinder dazu anregen, sich ihre eigenen Lieblingsplätzchen zu suchen und auch immer wieder Neues an ihrer Schule zu entdecken – dank der Treppen zwischen den Terrassen geht das außen sogar vertikal bzw. diagonal.

»Die Terrassen bieten ein differenziertes Spiel- und Sportangebot und fördern die Gemeinschaft.«

Vorne gefasst, hinten wild

Die „verwilderte“ Seite der Schule zum Garten blinzelt durch die Bäume den Reisenden der Ostbahn entgegen. Um genug Schallschutz und Fläche für die großzügige Parkanlage zu gewähren, haben wir den Baukörper strategisch näher an den geplanten Wohnhäusern im Westen platziert. Davor wird ein Quartiersplatz gebildet, der Tor zum öffentlichen Raum und Treffpunkt im Viertel ist. Die städtische Fassade der Schule mit repräsentativem Entrée, Holzlamellen und raumhohen Fenstern markiert ihren Platz in der Umgebung auf freundliche und bestimmte Art. Dass diese Schule auch ein öffentlicher Ort ist, der die Nachbarschaft bereichert, zeigen wir zusätzlich mit den beiden Sportplätzen, die den Eingang sichtbar flankieren und extern außerhalb der Schulzeiten genutzt werden können.

Grundrisse Erdgeschoß

Grundrisse Regelgeschoß

Schnitt

Lageplan

Index/Count
Auftragsart

offener einstufiger Wettbewerb

Auftraggeber

Stadt Wien

BGF

11.300 m²

Auftragsumfang

Generalplanung

Ort

Wien, Österreich

Status

In Bearbeitung

Baukosten

26,5 Mio. €

Planung

Ab 2019

NGF

10.200 m²

MitarbeiterInnen

Edin Hadžović (PL), Friederike Dammaß, Anita Bartos, Diana Jarincikova, Leire Azkarate, Thomas Karl, Judith Mayr, Sophie Wiedemann, Johannes Tiefenthaler, Darija Malesevic, Kübra Inal, Jonas Kunzelmann, Ajdin Vukovic

Auszeichnungen

Wettbewerbsgewinn

Statik

Petz

Bauphysik

IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie

Gebäudetechnik

Zencon

Landschaftsplanung

EGKK

Brandschutzplanung

Hoyer Brandschutz

Weitere Kooperationspartner

Kulturtechnik und Wasserwirtschaft: Steinbacher; Vermessungswesen: Vermessung Schubert