Die Kunst der Fuge
Einsatzkräftestützpunkt Aspern, Wien
Wettbewerbsgewinn
Nördlich der Seestadt Aspern im 22. Bezirk realisieren wir im Auftrag der Stadt Wien einen neuen Einsatzkräftestützpunkt für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Berufsrettung. Der Bauplatz dafür ist anspruchsvoll: Das schmal zulaufende, mehr als 300 Meter lange Grundstück liegt in einer heterogenen Umgebung und grenzt im Norden an eine Kleingartensiedlung, im Süden an die S-Bahn-Trasse sowie die U-Bahn. Mit unserem Entwurf teilen wir das umfangreiche Raumprogramm auf drei Baukörper auf. Die Freiräume dazwischen schaffen wie Fugen Platz für unterschiedliche Zugangssituationen. So geben wir dem Areal eine klare Gliederung und sorgen für Orientierung.
Details
Auftraggeber
Stadt Wien
Status
In Bearbeitung
NGF
12.100m²
Baukosten
46,3 Mio. €
Auszeichnungen
1. Preis
»Die klare und ruhige Formensprache der beiden gleichwertigen Baukörper für die Feuerwache und die Rettungsstation, die gelungene Zugangssituation über einen gemeinsamen zentralen Vorplatz, sowie der westseitig angeordneten Mehrzweckhalle mit Übungsturm, liefert für die herausfordernden Bedingungen des Bauplatzes die beste Lösung aller eingereichten Projekte.«
Auszug aus dem Juryprotokoll
Platz für Zwischenräume
Zwischen der Mehrzweckhalle im Westen und der Feuerwache entsteht ein Übungsplatz mit Schlauch- und Anleiterturm. Im Bereich zwischen Feuerwehr und Rettungsgebäude schaffen wir einen zentralen Vorplatz als gemeinsamen Ankunftsort, der von Norden und Süden gut erreichbar ist. Die Rettungsstation mit anschließender Sondereinsatzgruppe ist nach Osten hin im Grundriss und der Höhe gestaffelt. Die unterschiedlichen Typologien geben den Gebäuden für jede Einsatzorganisation jeweils eine eigenständige Identität, sind mit den Holzfassaden in den Obergeschoßen dabei aber architektonisch verwandt.
»Durch die Gliederung in mehrere Baukörper entstehen eigenständige und identitätsstiftende Gebäude für die unterschiedlichen Einsatzkräfte.«
Klare Organisation
Die Zufahrtsstraße im Süden gewährleistet eine reibungslose Ein- und Ausfahrt, im Norden erfolgt die Erschließung über Fuß- und Radweg. Im Erdgeschoß von Feuerwehr und Rettung sind die Garagen für die Einsatzfahrzeuge untergebracht. In den beiden Obergeschoßen befinden sich jeweils Büros, Verwaltung, Aufenthalts- und Essbereiche, Garderoben sowie die Ruheräume, die konsequent nach Norden zum angrenzenden Grüngürtel orientiert sind.
Angenehmer Aufenthalt
In allen Bereichen war uns eine hohe Aufenthaltsqualität mit Freiraumbezug wichtig. Im Feuerwehrgebäude sorgen eingeschobene Terrassenhöfe für räumliche Abwechslung. Aufenthaltsräume und eine Sauna bieten Entspannungsmöglichkeiten während den 24-Stunden-Diensten, Sport- und Fitnessräume ermöglichen Training und Aktivitäten zwischen den Einsätzen. Die Rettung erhält einen zentralen Atriumhof als Freibereich, zu dem die Küche und die Sozialräume orientiert sind. Im Geschoß darüber befinden sich Büros für Stabsstelle und Krisenstab. Im östlichen Bauteil der Sondereinsatzgruppe sind Garderoben, ein Gymnastikraum und weitere Büros untergebracht.
Nachhaltige Konstruktion
Der neue Einsatzkräftestützpunkt ist für die Stadt Wien ein Pilotprojekt für ressourcenschonendes, kreislauffähiges Bauen. In den Obergeschoßen setzen wir deshalb auf eine flexible Holzskelettkonstruktion und Holzrahmenelemente für die Außenwände. Die südseitigen Holzfassaden erhalten vorgehängte Pflanztröge für vertikale Begrünung. Innen haben wir uns für Lehmsteinwände und Lehmputz entschieden, die für ein angenehmes Raumklima und Wohlfühlfaktor sorgen. Im Erdgeschoß ermöglicht ein langlebiges Stahlbeton-Stützenraster große Spannweiten in den Garagen.
»Es war uns ein großes Anliegen, Räumlichkeiten mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, um den Beschäftigten von Rettungsdienst und Feuerwehr Erholung und Regeneration von ihren anspruchsvollen Aufgaben zu ermöglichen.«
Robert Diem, Franz&Sue-Partner
Auftragsart
EU-weit offener Realisierungswettbewerb
Auftraggeber
Stadt Wien
BGF
13.770m²
Auftragsumfang
Generalplanung
Ort
Wien
Status
In Bearbeitung
Baukosten
46,3 Mio. €
NGF
12.100m²
MitarbeiterInnen
Lukas Rütten, Jan Niklas Schöpf, Birgit Miksch, Clarissa Liska
Auszeichnungen
1. Preis
Statik
KPPK
Bauphysik
RWT plus
Gebäudetechnik
ZFG ALTHERM Engineering
Brandschutzplanung
Hoyer Brandschutz